Unsere Geschichte

 

Wie alles begann…..

1903-1960

Am 17.05.1903 kamen auf die Initiative des Franz Heiser, damals Wohnhaft in der Nibelungenstraße eine Anzahl Geflügel- Vogel- und Taubenliebhaber bei Leonhard Noll zusammen. Am darauffolgenden Sonntag fand in diesem Lokal die Gründungsversammlung statt, bei der folgender Vorstand gewählt wurden:

1. Vorsitzender Arnold Haag II.

2. Vorsitzender Johann Keilmann

1. Schriftführer  Johann Sebold

2. Schriftführer Philipp Jak.Ofenloch II.

1. Kassier Franz Keilmann

Vereinsdiener Franz Koch

Beisitzer Johann Gebhardt V.

Beisitzer Georg Zeiler

 

Anwesende Mitglieder:

Adam Wiedemann, Franz Heiser, Lorenz Herle, Philipp Hirth, Johann Philipp Koch, Philipp Tremmel, Christ. Weitz, Johann Michael Keilmann, Kaspar Schramm senj. Valentin Heiser, Karl Hohmeier,

J. Grieser, Christ. Kilian, Valentin Gebhardt, Franz Haag II.Jakob Winkler, Johann Winkler, Philipp Bauer, Valentin Gebhardt Bäcker, Philipp Tremmel, Karl Brechenser, Lehrer Back, und Drucker Schäfer.

 

Als Name des Vereins wurde Geflügelzuchtverein Bürstadt bestimmt. Doch schon Jahrzehnte vor der Gründung kamen die hiesigen Züchter hauptsächlich Farbentaubenzüchter in Gesellschaften zusammen. Jeweils im Frühjahr und Herbst kam der Geflügelgroßhändler aus dem Odenwald ins Gasthaus zum “Schwanen“ mit einem Wagen, beladen mit gefüllten Hühner- und Taubensteigen. Dort fanden sich alle Liebhaber , nicht allein aus Bürstadt, sondern auch aus Bobstadt, Hofheim, Biblis, Wattenheim und Nordheim ein. Es wurden ausgedehnte Verkäufe, Käufe und Taubengeschäfte abgeschlossen, sodass an solchen Tagen immer Spätheimkehrer anzutreffen waren.Truthühner, Perlhühner, Zwerghühner und Rassetauben waren schon damals auf manchem Bauernhof anzutreffen. Um die Farbentaubenzucht machten sich damals Leute wie Polizeidiener Held, Feldschütz Morweiser, Sattler Haag, Arnold Haag, Brückmann, Grätz und Wiedemann besonders verdient. Mohrenköpfe, Flügeltauben und Weissköpfe waren die gangbaren Rassen.Die Gründung des Vereins fand in der Gemeinde Bürstadt begeisterte Zustimmung und der Verein konnte binnen kurzer Zeit in seiner Mitgliederliste 42 Personen zählen.Innerhalb des Vereins waren mehrere Brieftaubenzüchter. Aus diesem Grunde wurde eine Brieftaubenabteilung unter Leitung von Bernhard Bauer gegründet und noch in demselben Jahreein Wettflug veranstaltet. Der Vorstand gab sich nun alle Mühe, durch Bücher und Zeitschriften den Mitgliedern Kenntnisse über Geflügel und Taubenzucht zu vermitteln. Ferner wurden Verbindungen mit schon organisierten Züchtern aus Worms in die Wege geleitet. Im Jahre 1906 fand die erste Ausstellung im Saale zum Schwanen unter großer Beteiligung der Bevölkerung statt. Von nun an wurde jedes Frühjahr eine Ausstellung arrangiert, die nicht nur von hiesigen Züchtern, sondern auch von auswärtigen Tierliebhabern besucht wurde. Bei den folgenden Ausstellungen spielte die Brieftaubenabteilung immer eine besondere Rolle. Sie bildete unter fachmännischer Aufmachung immer eine Sehenswürdigkeit und stärkte in jeder Beziehung das Ansehen des Vereins. Mit der Zeit bildete sich ein Züchterstamm heraus, der den Verein auf dem Gebiet der Geflügel und Brieftaubenzucht würdig vertreten konnte. Im Jahre 1913 fand die letzte Schau statt. Als Vorsitzender fungierten bis zum 1. Weltkrieg Arnold Haag, Johann Keilmann, Lehrer Back und Friedrich Hirth.

Wenn auch das Vereinsschifflein manchmal schwankte, so fand sich doch immer wieder jemand, der es sicher durch die Klippe brachte.

Der 1. Weltkrieg mit seinen unheilvollen Folgen ging an dem Verein nicht spurlos vorüber. Fast alle Mitglieder wurden zur Wehrmacht eingezogen. Nur ein paar alte Männer hielten während dieser Zeit den Verein. Wagnermeister Johann Keilmann besorgte während dieser Zeit die Vereinsgeschäfte. Als man nach dem Kriege aus dem Geflügelzuchtverein die Brieftaubenabteilung abtrennte, wurde auf Anregung des Zuchtfreundes August Glenneberg der “Geflügelzuchtverein 1903 Bürstadt“ weitergeführt. Im Lokale von Heinrich Bub war die erste Versammlung mit Vorstandswahl.

Gewählt wurden Im Jahre 1920:

1. Vorsitzender August Glenneberg

2. Vorsitzender Bernhard Bauer

1. Schriftführer Franz Haag

1. Kassier Georg Zeiler

Beisitzer Arnold Heiser

Beisitzer Josef Winkler

 

Als im Jahre 1923 Herr Glenneberg infolge Versetzung nach Frankfurt ausschied wurde Bernhard Bauer zum 1. Vorsitzender gewählt. Nach dessen Rücktritt führte Herr Kaspar Schramm die Geschäfte des 1. Vorsitzender weiter. In der Zwischenzeit entfaltete der Verein eine segenreiche Tätigkeit. Material- und Käfiganschaffungen fallen in diesen Zeitraum.

Im Jahre 1923 führte dieser Verein eine große Geflügelausstellung mit 900 Tieren durch die in den Lokalen im Gasthaus zu den 3 Hasen und zur Krone durchgeführt wurde. Bei dieser Schau kamen die Züchter auf den Gedanken die Allgemeine Riedschau ins Leben zu rufen und von dieser Zeit ab wurden dann auch öfters die Riedschauen abgehalten die schon damals aus Nah und Fern mit gutem Zuchtmaterial beschickt wurden.

Im Jahre 1925 schlossen sich einige Züchter die früher dem Kaninchenzuchtverein angehörten zusammen und gründeten einen zweiten Verein. Dieser nannte sich jetzt Geflügel und Farbentaubenzuchtverein 1925 Bürstadt. Die Gründer dieses Vereins die ihr Vereinslokal bei Wilhelm Pfeiffenberg hatten waren:

Philipp Brenner, Johann Massoth, Heinrich Heiser, Franz Grieser, Valentin Gebhardt und Johann Kilian. Dieser Verein, indem sich jetzt nur Geflügel und Farbentaubenzüchter befanden hatte sich zum Ziel gesetzt in allererste Linie die Zucht zu fördern was ihm auch mit gutem Erfolg gelang. In diesen Jahren waren die Züchter wie Franz Haag und Heinrich Heiser schon auf allen Großschauen vertreten. Sogar bei der damals beliebten Lipsia Schau in Leipzig. Auf all diesen Schauen konnten diese Züchter hohe Auszeichnungen und Plaketten, sowie Urkunden erringen.

Im Jahre 1933 während des dritten Reiches wurden diese beiden Vereine zusammengeschlossen. Die Folge davon war der Verlust vieler Mitglieder. Bei diesem Zusammenschluss wurden folgende Vorstandsmitglieder gewählt:

1. Vorsitzender Balthasar Zimmermann

2. Vorsitzender Bernhard Bauer

1. Schriftführer Franz Haag

1. Kassier Georg Zeiler

Beisitzer Adam Münd

Beisitzer Arnold Heiser

Beisitzer Johann Massoth

Beisitzer Franz Grieser

Materialverwalter: Johann Kilian

 

Der Verein hieß von nun an: Vereinigte Geflügel und Farbentaubenzüchter Bürstadt. Im Jahre 1934 führte der Verein eine Kreisausstellung durch die einen guten finanziellen Erfolg brachte. In den folgenden Jahren bis 1942 wurde in jedem Sommer eine Jungtierschau und jeden Herbst eine Lokalausstellung veranstaltet. Im Zuge der Feldbereinigung 1936 wurde der noch heute bestehende Geflügelpark von 10600qm groß erworben. Dieser Park ist in der Tat zu einem unersetzlichen Teil des Vereins geworden vor allem für diejenigen Züchter die da draußen in freier Natur mit der Pflege ihrer Tiere und bei Gartenarbeit ihren Feierabend verbringen. Bei der Entstehung der Vereinszuchtanlage haben sich viele Mitglieder mit ihrer voller Arbeitskraft zur Verfügung gestellt. Ganz besonders seien hier erwähnt die Züchter, 1. Vorsitzender Balthasar Zimmermann, der 2. Vorsitzender Bernhard Bauer und die Züchter Johann Massoth, Heinrich Heiser und Valentin Gebhardt. Im Jahre 1936 wurde der Verein beim Amtsgericht Lampertheim als eingetragener Verein angemeldet. Repräsentanten des Vereins waren Balthasar Zimmermann und Bernhard Bauer. Auch während des Krieges bis 1942 wurden noch Ausstellungen veranstaltet. Im Jahre 1942 wurde der 1. Vorsitzender Balthasar Zimmermann zur Wehrmacht einberufen. Der 2. Vorsitzender Bernhard Bauer führte die Geschäfte des Vereins weiter. Als mit dem Zusammenbruch 1945 alle Vereinstätigkeit aufhörte, hatte auch unser Verein beträchtlichen Schaden gelitten. Im November 1945 hielt das Landratsamt Heppenheim eine Versammlung bei Philipp Molitor ab zu der alle Vertreter der hiesigen Vereine eingeladen waren. Der Referent gab bekannt, dass alle früheren Vereine mit Vorstand und Statuten neu angemeldet werden müssen. Als kommissarischer Vorstand wurde deshalb bestimmt:

1. Vorsitzender Bernhard Bauer

2. Vorsitzender Johann Massoth

1. Schriftführer Fritz Appel

1. Kassier Johann Riedinger

Beisitzer Johann Kilian

Beisitzer Valentin Winkler

 

Im Jahre 1946 wurde dann der erste Vorstand nach dem Kriege gewählt.

1. Vorsitzender Johann Massoth

2. Vorsitzender Josef Gärtner

1. Schriftführer Fritz Appel

1. Kassier Johann Riedinger

Beisitzer Johann Kilian

Beisitzer Valentin Winkler

Beisitzer Franz Grieser

 

Der zweite Weltkrieg hatte unseren Verein noch schwer getroffen. Es bedurfte der ganzen Kraft des jetzigen Vorstandes den Verein wieder einigermaßen zu gestalten und ihn in die Höhe zu bringen. Fast alles Zuchtmaterial der Züchter war durch die Futtermittelknappheit während des Krieges verlorengegangen. Hier muss besonders der 1. Vorsitzender Johann Massoth erwähnt werden der weder Zeit noch Mühe scheute um für den Verein das verlorengegangene nachzuholen. Jetzt wurde Zuchtmaterial für die Züchter angeschafft was zu Folge hatte, dass die Mitgliederzahl des Vereins ganz beträchtlich anstieg. Im Jahre 1947 veranstaltete dieser Verein in Bürstadt schon die erste Kreisausstellung nach dem Kriege. Mit großem Erfolg für den Verein. Auch auswärtige Schauen wurden jetzt schon mit Tieren beschickt und schöne Erfolge errungen. Erwähnt sei hier noch, dass der 1. Vorsitzender Johann Massoth 1948 als 1. Kreisvorsitzender des Kreises Ried gewählt wurde. Dieses Amt hatte er nahezu 5 Jahre und hat sich dabei mit voller Kraft für den Kreis Ried bestens eingesetzt. Während seiner Tätigkeit als 1. Vorsitzender des Vereins wurde auch eine Jugendgruppe gegründet. Als Jugendleiter wurde Zuchtfreund Heinrich Heiser aufgrund seiner reichen Erfahrung auf dem Gebieten der Geflügelzucht gewählt. Nach Rücktritt des Heinrich Heiser im Jahre 1951 übernahm Valentin Gebhardt V. dieses Amt als Jugendleiter. Valentin Gebhardt verstand es seine züchterischen Kenntnisse der Jugend bestens beizubringen. Im Jahre 1951 legte infolge Arbeitsüberlastung der 1. Vorsitzender Johann Massoth sein Amt nieder. An seiner Stelle trat ein noch junges Mitglied. Es war dies unser Zuchtfreund Karl Brenner.

Der Vorstand wurde damals neu gewählt mit verschiedenen jungen Züchtern.

1. Vorsitzender Karl Brenner

2. Vorsitzender Johann Massoth

1. Schriftführer Alfred Koch

2. Schriftführer Fritz Nold

1. Kassier Johann Rothenheber

2. Kassier Gustav Dresch

Beisitzer Valentin Winkler, Franz Grieser, Josef Gärtner, Friedrich Gilsheimer

 

In diesen Jahren hat der Verein einen ungeahnten Aufschwung erlebt. Jetzt wurden Schauen wie Hannover, die Nationalen Rassegeflügelschauen und viele andere mit Tieren beschickt und die höchsten Auszeichnungen errungen. Hier sei erwähnt, dass es ein Züchter war der unseren Verein bis weit über die Grenzen unserer Heimatstadt bekannt werden ließ. Es war dies unser Zuchtfreund und 1. Vorsitzender Karl Brenner. Bei der 1. Bundessiegerschsau nach Kriege die in Essen 1950 stattfand holte Karl Brenner das 1. Bundessiegerband mit seinen Wyandotten Gold für den Bürstädter Verein. Weiterhin errang er mit seinen Wyandotten blaugold und weßgolden Bundessiegertitel und mit seinen Chinesentauben in blaugehämmert sogar 3 mal den Bundessiegertitel. Das so seltene Prädikat “Vorzüglich“ errang er oftmals und den Titel “Best“ 3 mal. Auf der Internationalen Bodenseeschau in Radolfzell holte er das Prädikat “Vorzüglich“ mit blauem Band vom Bodensee. Weiterhin holte er sich in den folgenden Jahren sehr viele Leistungspreisen auf allen Großschauen. Auch unsere Zuchtfreunde Heinrich Kilian, Karl Brückmann und Friedrich Hilsheimer holten sich sehr viele hohe Auszeichnungen und sogar Siegertitel. Karl Brenner war es im Jahre 1952 der wieder die Allgemeine Riedschau ins Leben rufte. Sie wurde gleich wieder ein großer Erfolg. Auf unserer Zuchtanlage wurden die Rückwände mit Steine restlos erstellt was für den Verein damals bei den hohen Materialkosten keine Kleinigkeit war. Auch dem gefallenen 1. Vorsitzender wurde gedacht. Auf dem Vereinsplatz unserer Zuchtanlage wurde ihm zum Gedenken ein Gedenkstein gesetzt und in einer schlichten Feier eingeweiht. Weiterhin wurden einige neue Ausstellungskäfige gekauft. Karl Brenner führte auch jedes Jahr einen Preismaskenball durch der für den Verein von großer finanziellen Bedeutung war. Die Verbindung mit den rheinhessischen Zuchtfreunden aus Alsheim, Abenheim, Mörstadt und Heppenheim an der Wiese verstand es Karl Brenner sehr großzügig durch seine Zuchtverträge herzustellen und auch wurden dadurch gegenseitige Vereinsbesuche und Züchtertreffen getätigt. Jedes Jahr wurde eine Jungtierschau und Lokalschau abgehalten und die Allgemeine Riedschau wurde fortgesetzt. Im Jahre 1957 wurde durch die Initiative des 1. Vorsitzender Karl Brenner und des Ehrenvorsitzender Johann Massoth, sowie des Zuchtfreundes Hans Quinibert Brenner eine guterhaltene Holzhalle bei der Firma Zellstofffabrik-Mannheim-Waldhof gekauft und dieselbe als Eigenheim für unsere Zuchtanlage aufgestellt und weiterhin schön ausgestaltet für eine Gastwirtschaft. Bei diesem Ab und Aufbau der Halle haben sich die Zuchtfreunde Johann Rothenheber als Zimmermeister, sowie Hans Quinibert Brenner als Maurer und Adam Gärtner als Schreiner ganz besonders verdient gemacht. Auch alle anderen Mitglieder des Vereins halfen tatkräftig mit bei der Arbeit um dem Heim eine würdige Vollendung und vor allem den auswärtigen Zuchtfreunden ein wunderbares Ausflugziel zu gestalten. Mit Stolz kann man heute sagen, dass diese Zuchtanlage eine der schönsten in ganz Hessen ist. Nach fast 10 jähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender muss Karl Brenner leider aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellen. Einen ebenso würdiger und rühriger Züchter übernahm das Amt als 1. Vorsitzender der Zuchtfreund Karl Brückmann im Jahre 1960. Seine Aufgaben galt nur dem Verein und der Zucht. Die großen Ausstellungen wie Frankfurt, Hannover und Nationalen wurden weiterhin mit Tieren beschickt. Auch setzte er seine ganze Kraft ein für den Verein, damit er auch weiterhin in züchterischer Hinsicht bekannt und beliebt bleibt.

 

Weiteres Folgt……….